DOGLIANI
Auf großer Linie kann man sagen, dass Santa Lucia sich durch die Eleganz seines Dolcetto abhebt, der nie große Strukturen sucht, sondern eher den Duft und die Fruchtigkeit und er hat einen guten Alkoholgehalt. Die Böden sind durchschnittlich fruchtbar und tief. Die Höhenlage seiner Weinberge gehen von 320 bis 370 Meter und die Reifungen finden leicht früher statt, als in den Gebieten rechts vom Rea. Orographisch erschließt sich dieses Gebiet über drei parallele Punkte, nämlich die Cascine Toscana und Palazzotto, die Ortschaft Santa Lucia und die Cascina San Giacomo, die die bekannteste unter den Dreien ist.
Auf der Straße, die von Dogliani nach Monforte ansteigt, auf der man an der Kirche San Luigi vorbeifährt, kann man zwei Makrozonen ausmachen. Die Erste, rechts von der Straße, kennt man als Valdiberti, sie verläuft fast spiegelbildlich zu der Nordseite des Valdibà und ist daher von einer Reihe von Bergrücken senkrecht zur Hauptachse (die Straße) gekennzeichnet und die Seite nach Süd und Süd-West ist immer die beliebteste. Zwischen einem Bergrücken und dem anderen gibt es andere Bereiche, die auf dem Hauptrücken liegen, wie Briccolero und La Bruna, die nach Ost und Süd-Ost ausgerichtet sind. Entlang dieser Linien, bleibt die Höhe relativ konstant (440 Meter auf dem Grat, 400-420 Meter auf den unteren Bereichen), während es eine schrittweise Veränderung des Bodens gibt, der zunehmend weiß wird. In der gleichen Weise verändern sich also auch die Stile der Weine, die sich von der Eleganz der Talgebiete bei San Luigi (Corte, Cagnassi, Massocco, Bricolero und Asel) bis zu kraftvolleren und tanninhaltigeren Stilen in der Grenzgebieten mit Monforte bewegen, besonders Botti und Landes.
Die linke Seite der Straße, als San Luigi bekannt, hat einen weniger artikulierten Verlauf. Einmal an Pizabò vorbei, beginnen die Weinberge, sich nur auf der südöstlichen Seite zu entwickeln, die von Giardina bis Abbene reicht, durch Valle dell’Olmo oder San Bernardo. Dieses Gebiet besitzt hervorragende Böden, meist hell und leicht und somit qualitativ renommiert, aber leider vinifiziert niemand mehr pur. An den beiden Enden dieser Seiten finden wir dann im Süden Doriolo, das sich auf eher steinigem und roten Boden erstreckt und bis zur Ebene des Tanaro reicht, oberhalb von Fossati, im Norden finden wir Torello, was hinsichtlich der Lage, der Höhe und des Bodens dem parallelen Bergrücken Toscana in der Gegend von Santa Lucia ganz ähnlich ist. Abschließend Ribote, dessen Ausrichtung sicher nicht die beste ist, das aber dennoch große Anerkennung von einigen Herstellern genießt, sie stellen es sogar auf das Niveau der besten Crus von San Luigi (das bestätigt, dass der Boden manchmal das kompensiert, was die Ausrichtung nicht hergibt, besonders im Fall des Dolcetto). Auch in der Gegend von San Luigi, einwenig versteckt in der Nähe von Dogliani finden wir noch La Brà, auf einer gut belichteten Seite, fast parallel zu Fossati, aber mit etwas leichterem Boden ausgestattet.
Genau parallel zu San Luigi und Pianezzo finden wir den Bergrücken von Valdibà, der mit Ausnahme der süd-östlichen Seite, hinsichtlich seiner Form und seines Bodens dem von Pianezzo sehr ähnlich ist, wenn auch weniger hoch gelegen im restlichen Teil, trotzdem hat er sehr unterschiedliche Charakteristiken. Die nord-westliche Seite ist durch eine Reihe von kleinen Graten senkrecht zur Hauptachse des Untergebietes gekennzeichnet und hat zumindest auf einer Seite eine gute Ausrichtung nach Süd-Westen. Die Höhenlage reicht von 430 Metern in den niedrigeren Teilen bis 510 Meter von San Fereolo und 520 Metern von Ciri und Serra, was die mikroklimatischen Charakteristiken dieses Gebietes beeinflusst und damit auch die sensorischen Merkmale der Weine, die sich im Durchschnitt durch größere Elastizität unterscheiden, verglichen mit dem weniger exponierten Teil von Pianezzo und San Luigi. Eine Ausnahme bilden die hellen Böden der süd-östlichen Seite, besonders San Bartolomeo, die mineralische und rauere Weine produziert, ähnlich wie die von San Martino und der Umgebung von Castello, deren Weine –bunt und voluminös- viel mehr gemeinsam haben mit denen der oberen Bereiche von San Luigi (Landes und Botti) und dem Rest von Valdibà.
Die Anhöhe von Pianezzo scheint hinsichtlich ihrer Lage und ihres Stils mehr Gemeinsamkeiten mit dem südlichen Teil der Denomination zu haben, als mit dem Rest der Umgebung von Dogliani. Die Höhenlage reicht von 390 Metern der unteren Bereiche bis zu 550 Metern der oberen, daraus resultiert, auch in Verbindung mit der inneren geographischen Position, ein durchschnittlich frischeres Klima und die Weine sind folglich nerviger und knuspriger, aber weniger mineralisch wie auf dem Bergkamm von Lo Sbaranzo. Im Innern kann man drei Teilbereiche identifizieren, alle mit einer noch geringen Rebdichte. Der Erste, die Süd-Ost Seite von San Martino, schmal und steil, mit hellem Boden, der elegantere, feine und weniger farbintensive Weine hergibt; die Nord-West Seite von Pianezzo, eine Art Schiefebene mit roten Böden, die Weine mit mehr Körper und Farbe produzieren; und schließlich die tiefer gelegenen Bereiche, die weniger charakterisierte Weine hervorbringen, obwohl im Gebiet von Castiglia Weine entstehen, die den Säuregehalt dieser Gegend mit einer manchmal strengen Tanninstruktur gut zu verbinden scheinen.
Das Untergebiet von Madonna delle Grazie erstreckt sich, wie von der Gemeinde Dogliani festgelegt, über ein ziemlich weites Gebiet von den Hügeln südlich des bewohnten Zentrums bis zur Anhöhe von Cornole, wo es an den Cru der Giacchelli angrenzt. Im Osten gelangt es sogar bis San Giorgio, genau dem Bergkamm von Pianezzo gegenüber, während es im Osten durch die Straße von Dogliani nach Farigliano begrent wird, über die hinaus das Untergebiet von Taricchi beginnt.
Zwei wesentliche Bereiche im Hinblick auf die Rebzucht sind hier zu nennen: Gombe und Pironi. Der Erste kann nochmals unterteilt werden, in Tecc mit strukturierten Weinen und Spina, an die sich unmittelbar das Gebiet hinter der Kirche der Madonna delle Grazie anschließ, das man hier im allgemeinen Gombe nennt -wo der Dolcetto, wie in Spina- weniger Tanninintensität hat als in Tecc. Im Osten finden wir das Gebiet von Pironi, flächenmäßig kleiner, aber organoleptisch sehr charakteristisch, zumindest auf der südlichen Seite, für Weine mit kräftigem und teerigem Tanningehalt. Ein Tanningehalt, der niemals nur sich selber dient, sondern sich in den guten Jahrgängen durch eine Ausdehnung und einen langen Abgang hervorhebt, was für einen Dolcetto wirklich selten ist. Zum guten Schluss noch der Kamm des Casale Soprano, der mehrere gute Weinberge mit süd-östlicher Ausrichtung hat.
Das Untergebiet von Taricchi erschließt sich im Wesentlichen auf dem Grat, beginnend an der Kreuzung, die auf der einen Seite nach Belvedere und Murazzano führt und auf der anderen nach Farigliano, entwickelt es sich in westliche Richtung. Nur ein kleiner, am besten exponierter Teil dieser Seite gehört noch zur Gemeinde von Dogliani, der Rest grenzt an das Gebiet von Farigliano, noch genauer an die Crus von Bricco Rosso, Garbiana und Monterustico. Die Weine aus diesem Untergebiet unterscheiden sich durch Harmonie, ausdrucksstarke Frucht und Rundheit.
FARIGLIANO
Das Gebiet der Gemeinde Farigliano wird am besten in drei Untergebiete geteilt. Eins davon ist das, welches bereits im Abschnitt über Taricchi erwähnt wurde, mit den Weinbergen von Monterustico, Bricco Rosso und Garbiana, die durch eine expressive Frucht und weniger Volumen gekennzeichnet sind. Weiter westlich, mit Blick auf den Tanaro und die Ebene, finden wir dann den schmalen Streifen von Carpeneta und Chicchivello, bis heute wenig Bedeutung beigemessen, aber bekannt für die Feinheit seines Dolcetto.
Das andere Gebiet erstreckt sich direkt nördlich von Fosso del Garino und ist eine Art Einführung in das Dogliani Gebiet, mit dem es auch landschaftliche Ähnlichkeit hat. Innerhalb dieses Gebietes spielt die Seite eine wichtige Rolle, die von Belvedere Langhe herunterkommt, vorbei an den Giacchelli –unter der Verwaltung von Dogliani- Riviera, Cornole, Corsaletto, Genè und die Sciondini, ohne die Spinardi zu vergessen, die zwar etwas südlicher und näher an Belvedere liegen, aber ähnliche Charakteristiken aufweisen. Die Höhenlagen sind von 530 Metern der Spinardi bis zu 350 Metern der Sciondini. Auf der gegenüberliegenden Seite, die eine Ausrichtung nach Süden hat und in einigen Punkten recht steil ist, erstreckt sich eine Reihe von Graten in Richtung Nord-West, da finden wir auch andere Gebiete wie die Masanti –die zum Teil zur Gemeinde Dogliani gehören- ihre Charakteristik ist ein eher auf Frucht, als auf Kraft gerichtetes Volumen, oder auch Corradini, das eine Höhenlage von ungefähr 450 Metern hat.
Das dritte Gebiet befindet sich jenseits des Fosso del Garino und somit liegt es bereits in den Merkmalen der südlichen Gegend der Qualitätsbezeichnung, es gehört zum größten Teil zur Gemeinde Clavesana. Landschaftlich ist der Weinberg etwas dürftig, mit einer antiken Vorstellung des Anbaus und der Reben. Die Höhen liegen zwischen 500 und 600 Metern über dem Meeresspiegel, das Klima ist kühler und die Reifung erfolgt später. Mit der Änderung dieser Bedingungen variiert auch der Stil der Weine, sie werden kühler und vertikal, was sich oft in einer spürbaren Säureader ausdrückt, aber gleichzeitig auch integrierter als in Pianezzo oder San Luigi. Die Weinberge liegen auf zwei seitlichen, nach Nord-Westen ausgerichteten Anhöhen und beginnen auf dem gewundenen Bergkamm, der von Belvedere nach Clavesana führt. Hier sind die Weinberge von Pianbosco, von den Schellini und von Moncucco, die, obwohl im Boden und im Mikroklima unterschiedlich, einen mehr oder weniger strukturierten und in der Farbe tiefen Wein hervorbringen.
a) Carpeneta
b) Chicchivello
c) Garbiana
d) Monterustico
e) Bricco Rosso
f) Roanchi
g) Bricco Archisa
h) Zovetto
i) Corradini
l) Sciondini
m) Genè
n) Corsaletto
o) Cornole
p) Masanti
q) Riviera
r) Spinardi
s) Moncucco
t) Pianbosco
u) Schellini
CLAVESANA E BASTIA
Auf dem Kamm der von Belvedere nach Clavesana führt, vorbei an den Weinbergen von Pianbosco und Moncucco, die noch in das Gebiet von Farigliano fallen, betreten wir das Gebiet von Clavesana. Hier entwickeln sich die Weinberge, ausgehend von den Gramoretti und von Lo Sbaranzo, auf der Ostseite, Richtung Cigliè. Einige Meter hinter dem Kamm von Lo Sbaranzo wird die Landschaft die der Hohen Langhe, wo der Weinanbau marginal wird. Die Einzigartigkeit dieser Landschaft findet sich auch in den Weinen, ganz besonders im Dreieck von Ghigliani 472 Meter, Costa Prà 617 Meter und Bozzola 526 Meter, wo die Weine einen kräftigen und strengen Tanninanteil zum Ausdruck bringen, der seinesgleichen sucht im Gebiet der Qualitätsbezeichnung und der in der Regel einen Rückgang der Fruchtkomponente mit sich bringt. Außerhalb dieser Mikrozone ist der Dolcetto nerviger, besonders Richtung Süden, in den kühleren Jahrgängen sind sie ziemlich markant im Tanninausdruck.
a) Clavesana
b) Conzia