Die Verdrahtung wird verwendet, um das Wachstum der Rebe zu begleiten, wenn die Sprossen länger werden. Es dient auch dazu, die Vegetation sauber zu ordnen und ist somit entscheidend für die Anordnung der Trauben. Die Triebe werden zu zweit mit Streifen vom Meliga-Blatt an einen Eisendraht gebunden, damit sie sich später nicht überschneiden oder überkreuzen, auch die Trauben werden somit übereinander gelegt. Wer heute noch diesen Job macht, verwendet synthetische Bastfasern.

In alten Weinbergen und in solchen ohne doppelte Metallstützen werden Seile aus synthetischem Material verwendet, die die Vegetation zurückhalten können. Man versucht einmal durch die Reihe zu gehen, in dem man zwei Rollen gleichzeitig verwendet. Es gibt auch diejenigen, die die Rollen in einen Rucksack legen, um freihändig zu gehen und sie später am letzten Pfahl festbinden. Oder diejenigen, welche mit dem Motorrad durch die Reihen fahren und dabei gleichzeitig ihrer Leidenschaft nachgehen können, oder jene die ein Stück mit den Traktor fahren und die Fäden einsetzen. Jeder hat seinen eigenen Weg diese Arbeit zu verrichten.

Ein anderes System besteht darin, Stahldrähte mit Abstandshaltern zu benutzen, welche Federn geschlossen werden können, aber man muss sehr schnell die wachsenden Triebe in die Fäden einführen, die sich nicht immer gleichmäßig entwickeln. Wenn sie sich verlängert haben und schwerer geworden sind, benötigt man auch einen gewissen Kraftaufwand um die Federn zu schließen.

Nachdem die Leinen gezogen wurden, müssen sie geschlossen werden, damit das Gewicht der Triebe sie nicht öffnet. Die Vegetation muss manuell angeordnet werden, um sich nicht zu überlappen, indem Bündel miteinander verbunden werden. Auf diese Weise sind die Blätter in der Lage eine homogene Wand zu bilden, die das Licht, ein grundlegendes Element für die Bildung von Zuckern, optimal nutzt.

Wer eine großes Areal an Weinbergen hat, kann sich auch dafür entscheiden, die neuen Maschinen zu nutzen, die geschaffen wurden, um die Arbeitszeiten und -kosten zu reduzieren, indem sie die Linien ziehen und gleichzeitig verschließen. Diese Maschinen, die speziell für das Arbeiten in den Ebenen entwickelt wurden, erfordern bemerkenswerte Fähigkeiten, um an den Hängen unserer Hügel eingesetzt zu werden und ein perfektes Timing, wenn sich die Triebe in der richtigen Position befinden.

Zu dieser Zeit, zwischen Ende Mai und der ersten Junihälfte, können die Triebe sehr schnell wachsen, bis zu 5cm am Tag. Fast ohne Vorwarnung können Sie sich vor einer Vegetation wiederfinden, die unbezwingbar scheint und es ist wichtig zu wissen, dass man keine Zeit verlieren darf, weil Wetterbedingungen, wie Regen oder eine feuchte Hitze das Phänomen weiter beschleunigen können.

Diese Arbeit bringt den Winzer in Kontakt mit der unterschiedlichen Natur seiner Weinreben: Nebbiolo hat ein vertikales Wachstum und das dank der langen Internodien voranschreitet ohne sich zu bündeln. Der Barbera neigt dazu in alle Richtungen sprießen. Er ist sehr weich, hat aber sehr starke Ranken, die sich auch an den Trauben wiederfinden und dabei helfen, dass er nach oben wachsen kann. Die Blätter sind heller und spärlicher und neigen dazu den Trauben mehr Platz zu lassen.Der Dolcetto wächst von Anfang an, durch das Gewicht der Blätter und Äste, gebogen. Deshalb ist es umso wichtiger diesen schnell mit den Fäden zu verbinden, damit eine gewisse Ordnung hergestellt werden kann. Wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird, kann der Ast umkippen und es kostet mehr Zeit diesen vom Gras zu entwirren und neu zu begradigen.