In unseren Hügeln, als die Traktoren noch nicht existierten, waren die Reihen oft sehr eng und steil. Die Trauben wurden in Körben gesammelt, die aus Kastanienästen gemacht und auf den Schultern getragen wurden. Um die Körbe herzustellen, wurde ein neuer Baum von drei bis maximal fünf Jahren, auf eine Größe ähnlich eines Weinstocks geschnitten. Anschließend werden die Äste in Wasser gekocht, die Spitzen geschnitzt und es wurde ein Stück von dem Holz herausgezogen, dass den „Adern“ des Holzes folgte. Dann wurden sie mit einem Zimmermannswerkzeug geglättet und schließlich miteinander verbunden.

Heute ist die Gewohnheit in Kisten zu sammeln, geblieben, aber es sind offene Plastikkisten von 22 Kilo und diese haben Löcher, damit die Trauben atmen und sich verteilen können, um sich nicht zu zerdrücken. Diese Kisten können von zwei Leuten bis an das Ende einer Reihe transportiert werden, wenn der Boden nass ist und der Traktor nicht hinein fahren kann, und auf der Ladefläche platziert werden, um sie anschließend in den Weinkeller zu bringen. Ein Wagen voll mit roten Kisten in der Erntezeit ist viel mehr als nur ein paar Kisten mit Trauben, es ist die Anstrengung, der Stolz und der Charakter des Jahrgangs, den man mit seinen Händen halten kann.

Während der Ernte werden die Kisten, sobald sie gefüllt sind, unter die Reihe zwischen einer und der anderen Weinrebe abgestellt, damit der Durchgang für den Traktors frei bleibt. Wenn die Ernte gering ausfällt, können die Kisten aus drei Reihen zusammengeführt werden, indem die Körbe mit einem Handriemen von jemanden gezogen werden. Man fährt mit der Raupe in Schrittgeschwindigkeit und zwei Personen beladen währenddessen den Anhänger, wenn der Rhythmus gut ist, muss der Traktor nicht einmal anhalten. Die Ladung muss vorsichtig ausgeführt werden, da ein Loch, ein steiler Anstieg oder eine enge Kurve den Anhänger Umkippen lassen können.

Am Morgen bevor die Ernte beginnt, muss man schon mit den Erntemaschinen vorfahren und die Kisten in den Reihen verteilen, damit diejenigen, die ernten niemals ohne Kisten dastehen werden. Bei der Ernte darf man keine Zeit verschwenden, die Kiste zum Starten muss immer in Reichweite sein, denn der Himmel kann sich immer verdunkeln und das Wetter schlecht werden, weshalb die Arbeiten schnell ausgeführt werden müssen. Man muss ausreichend Verständnis dafür haben, wie viele Trauben man stehen lassen muss und wenn man einen Fehler macht, es besser ist, einfach voranzuschreiten. Oder vielleicht ist es besser das dieses ausbleibt, weil es bedeutet, dass der Jahrgang reichhaltiger ist als erwartet?

Bei uns wird immer in Pärchen gesammelt, diese bewegen sich entlang der Reihe, so dass jeder der Beiden auf jeder Seite Arbeit hat. Wenn der Hintermann alles gesammelt hat und keine Trauben mehr übrig sind, nutzt er das Kommando „avanti“ und man bewegt sich weiter. Zu zweit gibt es immer etwas zu erzählen, wir lachen, der Korb wiegt - trotz Mathematik - weniger als die Hälfte und die Zeit vergeht schnell.

Wenn das sammelnde Paar Ehefrau und Ehemann sind, dann kann der Korb stark im Gewicht variieren, er kann leicht sein oder schwer wie Blei, genauso kann die Konversation leicht, fröhlich oder abwesend sein. Generell halten die Ehen in der Langhe sehr lange, weil die Arbeit und das gemeinsame Ziel sie stärken und zementieren. Die Ernte ist eines dieser Verbindungsstücke.

Es braucht viel Platz, um mit den Körben zu sammeln, denn es können auch vierhundert oder fünfhundert Kisten pro Tag zusammen kommen, die am Ende der Ernte ein Platz zum Lagern haben müssen. Ein anderes System besteht darin nur wenige Kisten zu verwenden und sobald sie voll sind direkt in einen Behälter zu kippen. Anschließend wird der Behälter mit einem Traktor zum Weinkeller gefahren. Eine Ausrüstung zu besitzen, die führend ist, ist immer eine Quelle des Stolzes in der Langhe.

Manchmal trennen sich die Sammlerpaare, da einer zum Weinkeller oder zum Traktor geht, der neue Kisten vorbeibringt, oder aber einfach um das Mittagessen vorzubereiten oder etwas zu trinken. An diesem Punkt macht man zu dritt weiter und setzt zwei Kisten ein oder man entscheidet sich für eine Weile alleine weiterzumachen. Aber in der Ernte ist es unmöglich wirklich alleine zu bleiben, selbst wenn dein Partner nicht immer da ist, um dir beim Sammeln zu helfen.

Wenn der Besitzer während der Ernte im Weinberg ist, dann wissen wir, dass wir noch am Anfang der Ernte sind. Sobald die Fässer zu gären beginnen, dem Umpumpen und dem Abfüllen gefolgt werden muss, wird der Keller zu einem Ort von dem man sich nur schwer entfernen kann, meistens verlässt man ihn nur um neue Körbe zu holen. Aber nichts anderes als die Ernte selbst ermöglicht es eine Klarheit über die Trauben zu haben, die nach Hause gebracht werden. Reflexion, Sorge und Konzentration sind in einem undefinierbaren Geisteszustand versammelt.